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Statt Online- und Telemedizin: Der echte Hausarzt bleibt die Nummer eins

Sind Online- oder Telemedizin das Allheilmittel gegen lange Wartezeiten in Arztpraxen? Eine Studie der Hochschule Fresenius in München unter der Leitung von Ecovis-Rechtsanwalt Benjamin Ruhlmann hat Ärzte und Patienten befragt, was sie vom Online-Arztbesuch halten. Das Ergebnis: Grundsätzlich geben sich die Befragten aufgeschlossen, gehen aber momentan noch lieber persönlich zum Arzt.

Die Digitalisierung verändert auch die medizinische Versorgung von Patienten. Bereits heute schon lassen sich Puls oder Blutdruck per Armband überwachen. Leicht bedienbare Hardware, wie der Pflegenotrufknopf, ist in der Versorgung älterer oder leicht pflegebedürftiger Menschen längst im Einsatz. „Eine Sprechstunde mit dem Hausarzt per Internet-Konferenz spart den Patienten den Weg zum Arzt und verringert vor allem während einer Grippewelle das Ansteckungsrisiko“, sagt Ecovis-Rechtsanwalt Benjamin Ruhlmann in München.

Die Fragen an Patienten und Ärzte

Der 35-jährige Medizinrechtler hat einen Lehrauftrag für Gesundheitsökonomie an der Hochschule Fresenius in München. Jetzt hat er eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wie Telemedizin in der Praxis ankommt. Dazu haben seine Studierenden 65 Patienten und 19 Ärzte gefragt, ob für sie ein Online-Arztbesuch in Frage käme. Die Antworten, die sowohl in persönlichen Gesprächen als auch in Telefoninterviews eingeholt wurden, ergaben:

  • Eine deutliche Mehrheit (81,5 Prozent) der befragten Patienten im Alter von 16 bis 92 Jahren halten eine Online-Sprechstunde für weniger effektiv als eine persönliche. 44,6 Prozent können sich hingegen – wenn auch nur theoretisch – eine Behandlung über das Internet vorstellen.
  • Die befragten Mediziner könnten sich Online-Sprechstunden ebenfalls mehrheitlich vorstellen. Zehn sagten zu dieser Frage ja, neun nein. Aber auf die Frage, ob sie eine Online-Sprechstunde für genauso effektiv halten wie eine persönliche Sprechstunde, antwortete die große Mehrheit (94 Prozent) mit nein.

Ecovis-Medizinexperte Ruhlmann findet das Ergebnis gerade deshalb interessant, weil die Studie eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit sowohl auf Patienten- als auch auf Arztseite gegenüber dem Thema Telemedizin zeigt. „Kommt es jedoch zum Schwur und geht es darum, wie sich eine solche Sprechstunde bei einem selbst anfühlen würde, dann zieht sich bei den Antwortenden die Ablehnung durch.“ Allerdings ändert sich das, so die Studie, wenn man Alter und Wohnort zusammen betrachtet: Jüngere Patienten, die in der Stadt wohnen, sind einer Online-Sprechstunde gegenüber grundsätzlich aufgeschlossener.

Ausblick auf die medizinische Versorgung von morgen

Was das für die medizinische Versorgung heißt? Perspektivisch hält Ecovis-Experte Ruhlmann Angebote für ältere Menschen in einer alternden Gesellschaft für wichtig. Denn ihre Versorgung ist teurer und zeitaufwendiger. „Zudem gehen sie auch bei kleineren Wehwehchen zum Hausharzt.“ Seiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit und des technischen Angebots, bis Ärzte und Patienten sich auch Online-Sprechstunden gegenüber öffnen: „Der sich beschleunige Ärztemangel in Deutschland wird hier Fakten schaffen, die sich ohne eine online- und telemedizinische Versorgung wohl kaum in Zukunft beheben lassen.“

Rechtslage und Datenschutz

Wie genau Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten behandeln, regelt Paragraph 7 Absatz 4 der Musterberufsordnung für Ärzte. Darin steht, dass auch bei online- und telemedizinischen Verfahren gewährleistet sein muss, dass Ärzte ihre Patienten mindestens einmal persönlich gesehen haben müssen. „Im Rahmen der Studie haben wir einige medizinische Angebote im Internet gesehen, die gerade die rechtliche Seite sehr schwammig formulieren. Ärzte müssen hier auf Nummer sicher gehen und ihren Patienten genau sagen können, was mit telemedizinischen Aufzeichnungen oder auch mit per App erfassten Daten geschieht. Wer diese Themen offen anspricht, wird eher auf positive Resonanz bei seinen Patienten stoßen“, ist Ruhlmann überzeugt.

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