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Psychische Belastungen: Mitarbeiter bei Verbesserungen aktiv einbeziehen

Seit 2013 sind Unternehmen laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen zu erstellen. Aktuell wird diese jedoch nur von einem Fünftel der Arbeitgeber umgesetzt. Bei der Gefährdungsbeurteilung geht es um die Bedingungen am Arbeitsplatz: Wie groß ist der Zeitdruck, unter dem die Beschäftigten arbeiten? Sind die Mitarbeiter auch nach Feierabend und im Urlaub erreichbar? Wie viel Rückhalt geben Vorgesetzte? Wie werden Mitarbeiter bei Neuerungen oder Umstrukturierungen eingebunden? Wie sieht es mit der Wertschätzung der Mitarbeiter aus?

„Viele Unternehmen scheuen vor diesen sensiblen Fragen zurück“, berichtet Iris Dohmen, Betriebspsychologin bei TÜV Rheinland, aus ihrer Erfahrung. Dabei sorgt eine gesunde Psyche im Job für höhere Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, weniger Krankenstand und eine geringere Fluktuation. Die Expertin betont: „Niemand wird bei der Überprüfung der Arbeitsbedingungen an den Pranger gestellt.“

Die Chefin ist Vorbild

Die Experten von TÜV Rheinland beraten Unternehmen zunächst zur Vorgehensweise und Methode der Gefährdungsbeurteilung. „Hier sollten sich Unternehmensleitung, Personalverantwortliche und gegebenenfalls der Betriebsrat auf ein Konzept verständigen, bei dem auch den Mitarbeitern eine aktive Rolle zukommt. Sie haben in der Regel gute Verbesserungsvorschläge. Zudem erhöht das die Bereitschaft der Beschäftigten, die am Ende beschlossenen Maßnahmen auch umzusetzen.“ Den Vorgesetzten muss bewusst sein, dass sie eine hohe Vorbildfunktion haben. Setzen sie beispielsweise Leitlinien für die Trennung von Beruf und Privatleben um, folgen auch die Mitarbeiter dem guten Beispiel. „Wir bezeichnen das als gesundes Führen“, so Iris Dohmen.

Kontrolle durch Gewerbeaufsicht

Wichtig ist auch die Ergebniskontrolle. Die zuständige Gewerbeaufsicht, Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse überprüft nämlich auch, ob die getroffenen Maßnahmen im Arbeitsalltag tatsächlich zu einer Reduzierung psychischer Belastungen führen. Viele Unternehmen nutzen die Ergebnisse und vereinbaren Ziele aus der Gefährdungsbeurteilung als Startpunkt für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement. Sie erhalten und fördern somit langfristig die Gesundheit ihrer Beschäftigten.

Über TÜV Rheinland

TÜV Rheinland ist ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister mit 145 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten 19.700 Menschen rund um den Globus. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 1,9 Milliarden Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen für Qualität und Sicherheit von Mensch, Technik und Umwelt in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte, Prozesse und Informationssicherheit für Unternehmen. Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter Labore, Prüfstellen und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. www.tuv.com

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