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Frachttransport in Deutschland im Klima-Blindflug

6,7 Gigatonnen CO2 – das ist der Wert, den die Internationale Energieagentur für den Treibhausgas-Ausstoß des globalen Transportsektors bis 2050 prognostiziert, sollte alles so weiter gehen wie bisher. Das entspräche einem Zuwachs von 67% zum vergangenen Jahr. Eine gemeinsame Studie der Firma Appanion Labs und der Logistik-Initiative Hamburg in Deutschland zeigt nun: Knapp die Hälfte der Logistikunternehmen erfassen Ihre Emissionen gar nicht oder unvollständig. Bei Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind es sogar 64%.

Die Corona-Pandemie hat die Klimakrise in den Schlagzeilen abgelöst. Dennoch sind die potenziellen Folgen nicht weniger dramatisch. Im Gegenteil, gegen den Klimawandel ist ein Impfstoff nicht absehbar. Eine nachhaltige Umstellung auf emissionsfreie Transportmittel und Reduzierung aller nicht notwendigen Aktivitäten, die das Klima schädigen, ist die einzige Lösung.

Für den Transportsektor stellt sich dabei seit Jahren die Frage, wie das gelingen kann. Steigendes Frachtvolumen trifft auf fehlende alternative Antriebsformen zu wirtschaftlich abbildbaren Konditionen – dies betrifft Straße, Schiff und Flugzeug gleichermaßen. Die Bahn kämpft derweil mit Kapazitätsengpässen und zu niedriger Abwicklungsgeschwindigkeit.

Um der Situation Schritt für Schritt zu begegnen, werden Emissionsdaten immer wichtiger. Damit Unternehmen ihre Klimabilanz optimieren können, müssen sie verursachungsgenau wissen, wann und wie viel Treibhausgas emittiert wird. Jedoch besteht auch hier großer Nachholbedarf für die Branche. Dies zeigen aktuelle Befragungsergebnisse unter 85 Logistikunternehmen in Deutschland auf Initiative der Firma Appanion Labs und der Logistik-Initiative Hamburg. Zwar stellen 88% der Unternehmensvertreter ein gestiegenes Klimabewusstsein fest, jedoch haben nur die Wenigsten einen klaren Überblick ihrer vollständigen Emissionsdaten.

Insbesondere die vielen Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern im Transportbereich stehen vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, digitale Lösungen zur Erhebung und Berechnung einzusetzen. Oft wird mit Emissionsfaktoren des Umweltbundesamtes gearbeitet. Diese Umrechnungswerte geben jedoch nur eine ungefähre Indikation. Erst das genaue Messen der Verbrauchsdaten ermöglicht die effektive Prüfung, inwieweit konkrete Maßnahmen wie Leerfahrtenvermeidung zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.

Die größte Herausforderung sehen Unternehmen jeder Größe und Spezialisierung dabei in den fehlenden oder ungenauen Eingangsdaten. Die Verarbeitung von Telematik-Daten und vor allem auch die Weitergabe von transportstreckengenauen Emissionswerten entlang der Lieferkette sind wichtige Faktoren, die zukünftig digital und automatisiert ablaufen müssen.

Positiv ist, dass 84% der Unternehmen bereit sind, konkret in Klimaschutz zu investieren. Immerhin 42% der Befragten signalisieren Bereitschaft, Daten entlang der Lieferkette mit anderen Unternehmen zu teilen. Viele sehen gleichzeitig potenzielle Wettbewerbsnachteile in zu hoher Transparenz. Gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft und Politik wird sein, diese Motivation durch die aktuelle Krise zu tragen. Die Bestandsaufnahme zeigt deutlich, dass weitere Unterstützung notwendig ist, um Investitionen möglichst sinnvoll einzusetzen, und mithilfe von technologischen und digitalen Innovationen den Klimaschutz auch im Transportbereich salonfähig zu machen.

Die detaillierten Studienergebnisse finden Sie unter diesem Downloadlink.

Über Appanion Labs

Die Appanion Labs GmbH entwickelt effektive Strategien und konkrete Maßnahmen, um erfolgreich mit Daten zu arbeiten. Mit Hilfe von Werkzeugen wie Machine Learning und Advanced Analytics ist das Ziel, stets den optimalen Wert aus Daten zu ziehen. Als multidisziplinäres Team aus Daten-, Business- und IT-Fachleuten vereint das Unternehmen die Expertise, neue Geschäftschancen in einer zunehmend datengesteuerten Welt zu nutzen. Weitere Informationen unter: www.appanion.com

Über die Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH

Das von der EU mit dem GOLD-Label "Cluster Management Excellence" ausgezeichnete Netzwerk wird getragen von Unternehmen und Institu-tionen aus der Metropolregion Hamburg, die sich im Logistik-Initiative Hamburg e.V. zusammengeschlossen haben sowie der Freien und Han-sestadt Hamburg. Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie Forschung & Ent-wicklung und zahlreichen öffentlichen Institutionen ist die Logistik-Initiative Hamburg das größte europäische Standort-Netzwerk ihrer Bran-che. Ziel dieses Public-Private-Partnership ist es, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende Logistikmetropole Nordeuropas weiter auszubauen und logistiknahe Unternehmen und Institutionen zu vernetzen. Die Logistik-Initiative Hamburg ist mit ihren Partnern erster An-sprechpartner zu allen Fragen der logistiknahen Wirtschaft für Unternehmen, Institutionen und Öffentlichkeit in der Metropolregion Hamburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.hamburg-logistik.net

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