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Rot-grüne Erblasten und die drohenden Auswirkungen auf das deutsche Rentensystem

Als die rot-grüne Bundesregierung 2002 die Riester-Rente als Subventionsprogramm für die Versicherungswirtschaft präsentierte, waren viele Deutsche glücklich und freuten sich auf ein Geschenk für die Rente. Der damalige Arbeitsminister Walter Riester (Sozialdemokrat) wollte mit der Teilprivatisierung die Ruhestandsbezüge erhöhen. Gleichzeitig wurden dafür die Renten gekürzt. Die Riester-Rente war eine "Koproduktion" der Grünen und der SPD. Der DAX stieg zwar, die Deutschen hatten jedoch nicht viel davon. Das alte Umlagesystem von Otto von Bismarck stellt sich gerade in Krisenzeiten (2021) als viel stabiler als die Riester-Rente heraus.

Das Gesetz vom Reichstag aus 1889 (Umlagesystem)

Bismarcks Sozialpolitik bestand darin, dem deutschen Volk eine solide soziale Grundlage zu bieten, um das Wohlwollen des Volkes zu erlangen. Das schaffte er mit der Einführung einer Unfallversicherung, einer Krankheits- und Invaliditätsversicherung sowie eines Rentensystems, das der Altersarmut vorbeugen sollte. Mit diesem Rentensystem wollte er, wie er es nannte, "in der großen Masse der Besitzlosen die konservative Gesinnung erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt."

Das sogenannte Umlagesystem sah wie folgt aus:

Alle Arbeiter zwischen 16 und 70 Jahre mussten in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Der Beitragssatz (Umlagesatz) lag bei 1,7 Prozent und wurde teils vom Arbeitnehmer, teils vom Arbeitgeber bezahlt. Die Rente wurde ab 70 ausbezahlt, wenn vorher 30 Jahre lang Beiträge eingezahlt wurden, natürlich unter der Voraussetzung, dass die Menschen Ihre Rente auch erleben durften.

Die Lebenserwartung lag damals bei 40 Jahren. Bismarck galt als hervorragender strategischer und vorausschauender Planer. Unter seiner Führung erlebte Deutschland einen großen Aufschwung, also war es logisch, das neue Gesetz auch auf 70 Jahre auszulegen. Bei 70 Jahren lag die Lebenserwartung der mittleren und oberen Schicht.

Jahre später adaptierte Konrad Adenauer das Rentensystem etwas (1957), da die Menschen noch älter wurden und die Deutschen im Durchschnitt 2,3 Kinder bekamen. Die meisten Menschen konnten ihre Rente ca. neun Jahre genießen. Die Wirtschaft legte sechs Prozent zu und somit war das System ein großer Erfolg. Adenauers Ausspruch: "Kinder bekommen die Leute immer" ist bis heute überliefert. Leider wurde versäumt, den Änderungen im Land Rechnung zu tragen (weniger Kinder).

Wie kann der Fehler korrigiert werden?

Das Problem der Riester-Rente liegt darin, dass es sich dabei um ein Rentensystem für Schönwetter-Zeiten handelt. Für Krisenzeiten ist dieses System eher ungeeignet. Der derzeitige Programmentwurf sieht vor, dass die Riester-Rente in einen öffentlich-verwalteten Bürgerfonds übergeführt werden soll. Damit die Rentner aber wieder von ihrer schwer erarbeiteten Rente leben können, müssen unbedingt eine Mindestrente eingeführt und die Rentenkürzungen von 2002 rückgängig gemacht werden.

Dringender Handlungsbedarf der Regierung ist angesagt!

Da die Riester-Verträge aufgrund der Situation ein Verlustgeschäft werden, ist dringender Handlungsbedarf der Regierung notwendig. Das Gesetz zur Senkung der Garantiezinsen in der Lebens- und privaten Rentenversicherung wurde erst vor Kurzem veröffentlicht. Die Versicherungen dürfen ab 2022 nur 0,25 Prozent Zinsen garantieren. Dennoch drohen die Sparverträge durch die Inflation zum Zuschussgeschäft zu werden.

Das bedeutet für die deutschen Rentner, dass sie nie das Geld herausbekommen werden, das sie seinerzeit eingezahlt haben. Natürlich muss auch das Fundament des Rentensystems gestärkt werden.

Es bietet sich also an, eine Kombination aus dem Umlagesystem und der Riester-Rente, also einer zusätzlichen privaten Vorsorge zu schaffen, um ein solides System zu entwickeln, das auch Situationsänderungen standhält. Dafür gibt es verschiedene Varianten. Alle Deutschen sollen von der Rente leben können. Deshalb beinhaltet eine Variante eine kostengünstige aktienbasierte Anlage der Einzahlungen für alle. Durch die Bündelung der Einzahlungen kann dann das Fondsmanagement die Gelder besser investieren und die Risiken, zum Beispiel durch breite Risikostreuung, minimieren.

Was geschieht, wenn sich nichts ändert?

Die nächste Regierung ist stark gefordert, rasch, kompetent und effizient zu handeln. Seit 2002 hat sich das Leben der Deutschen stark verändert. Die stark gestiegene Inflation hat dazu geführt, dass sich die Menschen in den letzten Jahren immer weniger leisten können. Momentan können sich Rentner mit kleinen Renten nicht einmal einen Kaffee, geschweige denn ein Wochenende mit Freunden oder einen Thermenaufenthalt leisten. Gerade im Alter sind Kurzurlaube oder ein bisschen Wellness sehr gesundheitsfördernd und sparen den Krankenkassen viel Geld.

Darüber hinaus geben die Rentner ihre Rente für Einkäufe und notwendige Anschaffungen aus. Somit gelangt das Geld wieder in den Kreislauf der Wirtschaft und kommt wieder der Allgemeinheit zugute. Sogar die angeschlagene Tourismusbranche würde von einem verbesserten Rentensystem profitieren. Egal, ob es sich dabei um die beliebten Kaffeefahrten, Kurzurlaube, Thermenaufenthalte oder einen Urlaub an der Nordsee handelt. Wenn möglich, leisten sie sich schon einmal eine Bootsfahrt, einen Museumsbesuch, Theater- oder Konzertbesuch oder gehen einfach nur mal schön am Hochzeitstag essen.

Die Rentner von heute haben ihr Leben lang schwer gearbeitet, gerade deshalb sollten unsere Rentner auch ihren letzten Lebensabschnitt würdevoll beenden können!

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