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Ist dies das Ende der 5-Tage-Woche?

Könnte 2023 das Jahr sein, in dem die 4-Tage-Woche für viele Unternehmen weltweit Realität wird? Die jüngsten Versuche in Großbritannien umfassten 61 Unternehmen mit rund 2.900 Beschäftigten, die die Möglichkeit bekamen, vier anstatt fünf Tage pro Woche zu arbeiten, bei gleichbleibendem Gehalt. Doch wird sich dieses Arbeitszeitmodell durchsetzen?

Pilotprojekt 4-Tage-Woche und das 100-80-100-Modell

Andrew Barnes ist Gründer von „4 Day Week Global“ und Pionier der 4-Tage-Woche-Bewegung. Er und sein Team arbeiten mit Unternehmen auf der ganzen Welt zusammen, um die verkürzte Arbeitswoche individuell zu erproben. Barnes Versuche basieren auf der 100-80-100-Regel, was die Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 32 Stunden beinhaltet. Bei unverändertem Gehalt (100 Prozent) werden nur noch 80 Prozent der bisherigen Arbeitszeit absolviert, wobei die Produktivität jedoch auf (mindestens) 100 Prozent erhalten bleibt. Barnes erläutert, wie die Pilotprogramme ablaufen: „Es geht nicht darum, eine 40-Stunden-Woche auf vier Tage zu komprimieren, sondern darum, wie Unternehmen die Produktivität und den Kundenservice aufrechterhalten und gleichzeitig die Vorteile für Mitarbeiter nutzen können.“

Fokus auf Produktivität

Charlotte Lockhart, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der 4 Day Week Global, ist sich der Skepsis bewusst, die eine reduzierte Arbeitszeit oder gar ein geschlossener Freitag mit sich bringt. Trotzdem betont sie: „Wir steuern auf finanziell angespannte Zeiten zu und es ist an der Zeit, dass Unternehmen produktivitätsorientiert handeln.” Viele Unternehmen, die an dem Pilotprojekt teilgenommen haben, stimmen ihr zu – 92 % von ihnen haben bestätigt, dass sie die Arbeitszeitreduktion beibehalten werden.

Positive Auswirkungen der 4-Tage-Woche

Die befragten Arbeitnehmer gaben an, dass die Arbeitszeitreduktion auf vier Tage den Arbeitsstress verringert, zu einem besseren Schlafverhalten beigetragen und insgesamt ihre Work-Life-Balance verbessert hat. Weitere positive Merkmale einer reduzierten Arbeitszeit können sein:

1. Förderung der Gleichstellung der Geschlechter

Die 4-Tage-Woche ermöglicht sowohl Frauen als auch Männern mehr Zeit für familiäre Verpflichtungen und trägt dazu bei, die häusliche Arbeit gerechter auf beide Geschlechter zu verteilen.

2. Kreativität und Innovation

Eine kürzere Arbeitswoche kann dazu führen, dass Mitarbeiter mehr Zeit für kreatives Denken und Innovation haben, was wiederum zu einer Steigerung der Produktivität und einer Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen führen kann.

3. Reduzierung der Krankheitsfälle

Reduzierter Stress und eine bessere Work-Life-Balance können dazu führen, dass Arbeitnehmer seltener wegen Krankheit ausfallen, wodurch die damit verbundenen Kosten für Unternehmen sinken.

Interesse und Bewerberzahlen steigen

Robert Walters führte kürzlich eine Online-Umfrage durch, bei der 91 % der Befragten angaben, dass sie sich wünschen, dass ihr Unternehmen in Zukunft an einem solchen Projekt teilnimmt. Je mehr Versuche und Statistiken veröffentlicht werden, desto mehr steigt das Interesse der Arbeitnehmer und die 4-Tage-Woche könnte in Zukunft bei einem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber eine größere Rolle spielen. Unternehmen, die das Modell frühzeitig einführen, können nicht nur ihre Produktivität steigern, sondern auch die Mitarbeiterbindung sowie die Zahl der Bewerber erhöhen. Dies war beispielsweise bei der Atom Bank, einer Privatkundenbank in England, der Fall, als sie ankündigte, im Jahr 2021 eine 4-Tage-Woche auszuprobieren – die Direktbewerbungen stiegen um 500 %.

Kritikpunkte und mögliche Probleme der 4-Tage-Woche

Die Kritikpunkte und möglichen negativen Auswirkungen der 32-Stunden-Woche sollten ebenfalls in Betracht gezogen und berücksichtigt werden:

1. Probleme bei der Implementierung im produzierenden Gewerbe oder im Kundenservice

Ein zentrales Anliegen betrifft die Implementierung dieses Arbeitsmodells in unterschiedlichen Branchen. Während einige Unternehmen möglicherweise problemlos auf eine kürzere Arbeitswoche umstellen können, könnten andere Schwierigkeiten haben, die Arbeitszeit zu reduzieren, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen – z.B. im produzierenden Gewerbe oder bei der Erreichbarkeit vom Kundenservice.

2. Überlastung von Mitarbeitern möglich

Ein weiteres Problem besteht in der möglichen Überlastung der Mitarbeiter während der vier Arbeitstage. Wenn das Arbeitspensum nicht richtig angepasst wird, könnten Mitarbeiter gezwungen sein, Überstunden zu leisten, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Dies könnte wiederum zu erhöhtem Stress und einem Burnout-Risiko führen.

3. Unklare Auswirkungen auf die Wirtschaft

Auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind bislang noch unklar. Es ist möglich, dass Unternehmen, die eine 4-Tage-Woche einführen, ihre Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Allerdings könnte dies auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahl oder Lohnerhöhungen führen, wenn Unternehmen versuchen, ihre Produktivität mit weniger Arbeitsstunden aufrechtzuerhalten.

4. Potenzielle Beeinträchtigung der Kundenzufriedenheit

Schließlich müssen Unternehmen auch die möglichen Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit und den Kundenservice berücksichtigen. Einige Kunden könnten von den verkürzten Öffnungszeiten oder eingeschränktem Service während der 4-Tage-Woche enttäuscht sein, was zu einem Verlust von Geschäftsbeziehungen führen könnte.

Offenheit und Abwägung neuer Arbeitszeitmodelle

Die 4-Tage-Woche erfordert sorgfältige Abwägung und Flexibilität von Unternehmen, um den modernen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Experimente und Tests verschiedener Modelle sind entscheidend für eine Arbeitsstruktur, die Produktivität und Mitarbeiterwohl fördert.

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Robert Walters ist als eine der führenden Personalberatungen spezialisiert auf die Besetzung von Fach- und Führungskräften auf allen Managementebenen. In Deutschland besetzen wir Positionen in Festanstellung und im Interim Management in den Bereichen Finance & Accounting, Banking & Financial Services, Human Resources, Information Technology, Procurement & Supply Chain und Sales & Marketing.

Robert Walters wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute international in 31 Ländern vertreten.
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