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Wie Astronauten trainieren: So verbessern Projektteams ihre Zusammenarbeit nachhaltig

Simulationen aus der Luft- und Raumfahrt finden zunehmend ihren Weg ins Projektmanagement – und das aus gutem Grund. Denn obwohl Kommunikation und Teamarbeit als zentrale Erfolgsfaktoren in Projekten bekannt sind, scheitern Vorhaben immer wieder genau an diesen Punkten. Ein speziell entwickeltes Trainingsformat zeigt, wie sich interpersonelle Kompetenzen gezielt und praxisnah stärken lassen. Die Methode basiert auf einer handlungsorientierten Simulation, die ursprünglich für Piloten und Astronauten konzipiert wurde – und heute Projektteams befähigt, ihr Kommunikationsverhalten unter realitätsnahen Bedingungen zu reflektieren und gezielt zu verbessern.

Lernen durch Erleben – nicht durch Lesen

Projektverantwortliche sind tagtäglich mit komplexen Situationen, Informationsflut, Zeitdruck und unklaren Kommunikationswegen konfrontiert. Die vorgestellte Methode bietet ein interaktives Lernumfeld, in dem genau diese Herausforderungen simuliert und trainiert werden. Die Teilnehmenden erleben typische Projektsituationen in einer fiktiven Weltraummission, in der technische Störungen und fehlende Informationen kreative und abgestimmte Teamarbeit erfordern. Anders als in klassischen Trainings geht es hier nicht um theoretisches Wissen, sondern um konkretes Handeln in Echtzeit – unter denselben psychologischen Belastungen wie im Projektalltag.

Kommunikation im Fokus – Fachwissen bleibt außen vor

Ein zentrales Element des Trainings ist der bewusste Ausschluss von Fachwissen. In der Simulation bewegen sich die Teilnehmenden auf einem „Null-Level“ in Bezug auf Inhalte – sie starten alle mit denselben Voraussetzungen. So wird verhindert, dass Wissensvorsprung Schwächen in der Teamkommunikation kompensiert. Der Fokus richtet sich vollständig auf das Miteinander: Wie wird kommuniziert? Wie werden Rollen verteilt? Wie werden Entscheidungen getroffen? Dabei werden reale Verhaltensmuster sichtbar und können in einem geschützten Rahmen reflektiert und verändert werden.

Zyklisches Training mit messbarem Lernfortschritt

Das Training folgt einem klar strukturierten Ablauf in mehreren Zyklen: Briefing, Simulation, Reflexion. Jeder Durchlauf beleuchtet neue Aspekte der Zusammenarbeit – von Informationsverarbeitung über Aufgabenverteilung bis zu Entscheidungsfindung und Onboarding neuer Teammitglieder. Die Leistungsfähigkeit der Teams wird anhand von messbaren Parametern wie Kommunikationseffizienz oder Teamkapazität objektiv bewertet. So werden Fortschritte unmittelbar sichtbar. Die Simulation erlaubt es zudem, Verhaltensänderungen gezielt zu testen und ihre Wirkung auf das Gesamtergebnis direkt zu analysieren.

Nachhaltiger Transfer in die Projektpraxis

Zwei Jahre nach einem Training in einem IT-Security-Unternehmen zeigte sich die langfristige Wirksamkeit der Methode deutlich. Teilnehmende berichteten von einer grundlegend veränderten Kommunikationskultur – mit mehr Transparenz, strukturierterer Abstimmung und verbesserter Auftragsklärung. Auch im Umgang mit Kundinnen und Kunden wirkte sich das neue Kommunikationsverhalten positiv aus: Rückfragen zu Angeboten nahmen ab, Missverständnisse wurden reduziert. Durch das intensive Erlebnis der Simulation blieben die Erkenntnisse nicht abstrakt, sondern wurden dauerhaft im Arbeitsalltag verankert.

Fehler machen erwünscht – Lernen durch Scheitern

Ein entscheidender Vorteil der Methode liegt in ihrer Fehlerfreundlichkeit. Die Simulation erlaubt es, Probleme realistisch zu erleben – ohne reale Konsequenzen. Diese sichere Umgebung fördert Offenheit und Lernbereitschaft. Fehler werden nicht sanktioniert, sondern systematisch analysiert: Was ist passiert? Warum ist es passiert? Und wie kann es künftig besser gelöst werden? Gerade dieser Aspekt stärkt nicht nur die individuelle Reflexionsfähigkeit, sondern auch die gemeinsame Fehlerkultur im Team.

Was kann ich für mein Projekt daraus lernen?

Projekte gelingen besser, wenn Kommunikation, Zusammenarbeit und Rollenklärung bewusst gestaltet werden. Die Simulationstrainings zeigen eindrucksvoll, dass solche sogenannten „weichen Faktoren“ nicht dem Zufall überlassen werden sollten, sondern gezielt trainierbar sind. Wer sich die Zeit nimmt, mit seinem Team konkrete Kommunikationsregeln zu erarbeiten, Entscheidungsprozesse zu reflektieren und eine aktive Feedbackkultur zu etablieren, kann Projekte effizienter, transparenter und resilienter gestalten. Besonders hilfreich ist der Perspektivwechsel: Die Simulation macht erfahrbar, wie sich eigene Verhaltensweisen auf andere auswirken – und schafft so die Grundlage für echtes Lernen und dauerhafte Veränderung.

Zusammenfassung

  • Die Trainingsmethode stammt ursprünglich aus der Luft- und Raumfahrt.
  • Sie wurde auf die Anforderungen des Projektmanagements übertragen.
  • Fachwissen wird in der Simulation bewusst ausgeblendet – der Fokus liegt auf Verhalten.
  • Kommunikation, Teamarbeit und Führung werden unter realistischen Bedingungen trainiert.
  • Das Training verläuft in Zyklen mit Reflexion und messbaren Lerneffekten.
  • Fehler sind erlaubt und gewünscht – sie fördern gezieltes Lernen.
  • Die Teilnehmenden erleben typische Projektherausforderungen wie Zeitdruck oder Informationsflut.
  • Die Wirkung des Trainings zeigt sich nachweislich auch Jahre später im Berufsalltag.
  • Eine bessere Kommunikation reduziert Missverständnisse und erhöht die Projekteffizienz.
  • Das Format fördert langfristig eine konstruktive Fehlerkultur und Verantwortungsübernahme.

Der Vortrag “Interpersonelle Skills für Projektverantwortliche: Effektiv trainieren wie Piloten und Astronauten” von Alexander Storck und Prof. Dr. Andreas Becker war Teil des PM Forum Digital am 7. und 8. November 2024 in Hamburg. Mit vier exklusiven Keynotes und über 50 Referierenden präsentierte das PM Forum praxisnahe Lösungen und zukunftsweisende Strategien, die die Teilnehmenden in ihrer Projektarbeit unterstützen und nachhaltig inspirieren. Mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier: https://www.pm-forum.de/pm-forum-digital/

Über den GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de

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