Als der Werkzeugmaschinenbauer Heller aus Nürtingen im Februar 2024 eine Generalüberholung von FIBRO-Komponenten anfragte, ahnte bei FIBRO Rundtische in Weinsberg noch niemand, welch umfangreiches Retrofit-Projekt daraus werden würde. Inzwischen erneuert FIBRO Rundtische vier mächtige Rundtische für den amerikanischen Industriekunden – und demonstriert damit, wie Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Vernunft auch in turbulenten Zeiten erfolgreich zusammengehen können.
„Was mir an der Sache besonders gefällt, ist der Second-Life-Gedanke im Sinne der Nachhaltigkeit“, erklärt Valentin Findling, verantwortlich für das Service- und Reparaturgeschäft bei FIBRO Rundtische. „Dass man so großen Tischen und der ganzen Anlage eine zweite Chance gibt, ist eine tolle Botschaft.“
Die rechteckigen Drehteller mit Abmessungen von 82 auf 100 Zentimeter gehören zu den großen Exemplaren im FIBRO-Portfolio. Sie sind mit einem Schneckengetriebe ausgestattet und – wie alle FIBRO-Produkte – äußerst robust. Seit ihrer Auslieferung im Jahr 2011 waren die Präzisionskomponenten beim US-Kunden im Dauereinsatz. „Jedes Produkt, auch wenn es noch so langlebig ist, hat einen Lebenszyklus, der irgendwann am Ende ist“, erläutert Findling. „Besonders das Schneckengetriebe unterliegt bei intensiver Nutzung einem gewissen Verschleiß.“ Mit vier gleichartigen Hochpräzisionsrundtischen ist das Projekt eines der größten dieser Art für FIBRO Rundtische.
Der Umfang der Arbeiten an den FIBROPLAN NC 0.07 ist beträchtlich: Antrieb, Lager, Dichtungen, Drehverteiler für die Medienübergabe, Rohre und Verschraubungen werden komplett erneuert. Lediglich der Motor selbst und der Grundkörper bleiben erhalten. „Nach der Überholung sind die Tische praktisch neuwertig, zu einem deutlich günstigeren Preis als bei einem Neukauf“, betont Findling.
Lokale Präsenz als Vorteil in Zeiten von Handelshürden
Die Logistik ist bei der Überholung nicht zu unterschätzen. Die Reparatur findet bei der Auslandsgesellschaft FIBRO Rotary Tables US Inc. in Rockford, Illinois, statt. Dabei arbeiten Techniker aus Deutschland und den USA eng zusammen. „Das ist eine Stärke unseres globalen Servicenetzwerks“, so Findling. „Gerade bei komplexen Projekten wie der Überholung von Hochpräzisionsrundtischen ist dieses kombinierte Know-how entscheidend.“
Die internationale Zusammenarbeit erwies sich gerade in der Zeit der Handelsunsicherheiten als besonders wertvoll. „Die Entscheidung für ein Retrofit war für alle Beteiligten die richtige Strategie“, erklärt Dustin Stewart, Service-Verantwortlicher bei FIBRO Rotary Tables USA. „Unsere lokale Präsenz ermöglicht es uns, auch in herausfordernden Zeiten erstklassigen Service zu bieten. Die enge Zusammenarbeit mit unseren deutschen Spezialisten garantiert dabei die gewohnte FIBRO-Qualität.“
Wachsender Markt für Second-Life-Lösungen
Das Retrofit-Projekt für den US-Industriekunden steht exemplarisch für einen wachsenden Markt. „Unabhängig von handelspolitischen Entwicklungen gewinnt das Thema Second Life für Industriekomponenten stetig an Bedeutung“, erläutert Findling. Was lange Zeit in erster Linie ein Nachhaltigkeitsargument war, ist heute auch verstärkt wirtschaftlich relevant. Diese Entwicklung beobachtet FIBRO Rundtische auch in Deutschland, wo besonders Automobilzulieferer nach kostengünstigen Alternativen suchen, um ihre Produktionsflexibilität zu erhalten.
Auch der legendäre FIBROTAKT, das traditionelle Aushängeschild von FIBRO Rundtische, steht zunehmend auf der Retrofit-Liste. „Die Planverzahnung ist dabei nicht das Problem, sie überdauert in der Regel Jahrzehnte, wenn der Tisch richtig genutzt wird“, erklärt Findling. „Werden Kolben und Dichtungen nach einer Weile getauscht, sind die Tische praktisch unverwüstlich.“
CEO Heiko Asum fordert Planungssicherheit
Mit der erfolgreichen Umsetzung dieses Projekts unterstreicht die FIBRO Rundtische GmbH ihre Position als globaler Technologieführer für hochpräzise Rundtische – nicht nur bei Neuanlagen, sondern auch im wachsenden Markt für nachhaltige Retrofit-Lösungen. Die jüngste Zolleinigung zwischen EU und USA schafft nun die nötige Planungssicherheit für weitere internationale Projekte.
„Die Einigung im Handelsdisput ist ein wichtiges Signal für die transatlantische Zusammenarbeit“, betont Dr. Heiko Asum, geschäftsführender Gesellschafter der FIBRO Rundtische GmbH. „Projekte wie unser Retrofit hier zeigen, dass nachhaltige Industrielösungen und stabile Handelsbeziehungen sich ergänzen können. Second-Life für Industriekomponenten ist dabei nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung – auf beiden Seiten des Atlantiks.“
Die FIBRO Rundtische GmbH mit Sitz in Weinsberg und Tochtergesellschaften in den USA, Indien und China ist einer der führenden Anbieter hochpräziser Rundtische. Das Unternehmen wurde 1958 gegründet und war von 1974 bis 2023 Teil der Läpple-Firmengruppe. 2024 wurde die Fibro Rundtische GmbH im Zuge eines Carve-outs als eigenständiges Unternehmen ausgegründet. Geschäftsführender Gesellschafter ist Dr. Heiko Asum. FIBRO Rundtische beschäftigt am Stammsitz 125 Mitarbeiter, weltweit 165.
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